Please check out the new WECF website on wecf.org!

Stay here to browse our website archive (2004-2019).

WECF Deutschland

WECF France

WECF Nederland

Facebook

Twitter

YouTube

New EU Toy's Directive doesn't sufficiently protect children's health, according to German Federal Institute

Neue EU-Spielzeugrichtlinie schützt die Gesundheit von Kindern nicht ausreichend

14.01.2009 |Bund, BFR




New EU Toys Directive doesn’t sufficiently protect children’s health
BfR recommends improvements to safety and non-toxicity of toys

The provisions concerning the chemical safety of toys approved in the new EU Toys Directive in December 2008 are not sufficient. Some of them even lead to a worsening of consumer protection. This is the conclusion of the Federal Institute for Risk Assessment (BfR). "As children are far more sensitive to chemical substances than adults, we need particularly stiff provisions on the non-toxicity of toys", says BfR President Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. BfR is particularly critical of the new limit values for heavy metals in children’s toys. According to the new Directive toys may, in future, actually release more lead than in the provisions in force up to now. The Directive does not afford children sufficient protection against fragrances and nickel that can cause allergies either.

Read the full article in English


Neue EU-Spielzeugrichtlinie schützt die Gesundheit von Kindern nicht ausreichend

BfR empfiehlt Nachbesserungen zur Sicherheit und Ungiftigkeit von Spielzeug

Die Regelungen zur chemischen Sicherheit von Spielzeug, wie sie mit der neuen EU-Spielzeugrichtlinie im Dezember 2008 verabschiedet wurden, sind unzureichend und führen teils sogar zu einer Verschlechterung des Verbraucherschutzes.

Zu diesem Schluss kommt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). “Da Kinder wesentlich empfindlicher gegenüber chemischen Stoffen sind als Erwachsene, brauchen wir auch besonders hohe Anforderungen an die Ungiftigkeit von Spielzeug“, sagt BfR-Präsident Professor Dr.. Dr. Andreas Hensel. Besonders kritisch sieht das BfR die neuen Grenzwerte für Schwermetalle in Kinderspielzeug. So darf sich aus Spielzeug künftig sogar mehr Blei lösen als nach der bisherigen Regelung. Auch vor Duftstoffen und Nickel, die Allergien auslösen können, werden Kinder durch die neue Richtlinie nicht ausreichend geschützt.

Vor allem kleinere Kinder nehmen Spielzeug täglich mehrere Stunden in die Hand und auch in den Mund. Dabei können sich chemische Stoffe aus dem Spielzeug lösen und in ihre Körper gelangen. Die Hersteller von Kinderspielzeug müssen dafür sorgen, dass diese Stoffe die Gesundheit von Kindern nicht schädigen. Sie müssen sich nach der europäischen Spielzeugrichtlinie, deren Neufassung am 18. Dezember 2008 verabschiedet worden ist, richten. Nach Einschätzung des BfR reichen die Regelungen der Richtlinie aber nicht aus, um Kinder vor Gesundheitsrisiken durch chemische Substanzen zu schützen.

So sieht das Regelwerk zwar vor, dass so genannte CMR-Stoffe - das sind chemische Substanzen, die Krebs erzeugen, das Erbgut verändern oder die Fortpflanzung beeinträchtigen können - in Spielzeug nicht verwendet werden dürfen. Andererseits sollen künftig die Grenzwerte des Chemikalienrechts auch für Spielzeug gelten. Danach darf Spielzeug wiederum diese CMR-Stoffe in Mengen von bis zu 0,1 Prozent (1 g/kg Spielzeugmaterial) enthalten. Dem gesundheitlichen Verbraucherschutz für Kinder genügt dies nicht. Deswegen muss nach Ansicht des BfR alles Spielzeug, das aufgrund seiner Größe in den Mund genommen werden kann, genauso streng beurteilt werden wie Materialien in Kontakt mit Lebensmitteln. Danach darf die Freisetzung von CMR-Stoffen analytisch nicht nachweisbar sein. Dies ist nach der neuen Regelung nur für Spielzeug für Kinder unter 36 Monaten vorgesehen.

Auch über die Haut können viele Substanzen aufgenommen werden. Das können CMR-Stoffe, Biozide oder Allergene sein. Dies ist besonders zu berücksichtigen bei Spielzeug, das längeren und intensiven Hautkontakt hat, wie Fingermalfarben oder Knetmassen. Regelungen hierzu fehlen in der Richtlinie. Dabei bietet aus Sicht des BfR eine Orientierung am Kosmetikrecht eine gute Möglichkeit, diese Lücke zu schließen.

Die Entwicklung von Allergien kann nur verhindert werden, wenn der Kontakt mit allergieauslösenden Stoffen so weit wie möglich reduziert wird... Die neue Spielzeugrichtlinie enthält zwar eine Liste von 55 verbotenen allergenen Substanzen. De facto wird dieses Verwendungsverbot durch die Einführung eines Grenzwertes von 0,01 Prozent (100 ppm = 100 mg/kg) für zulässige Spurengehalte aber zum Teil wieder aufgehoben.

Der häufigste Auslöser von Kontaktallergien der Haut ist Nickel. Für Produkte mit längerem Hautkontakt, wie Schmuck oder Knöpfe, gibt es deshalb einen Nickel-Grenzwert, der nach Ansicht des BfR auf Spielzeug übertragen werden sollte. Die neue Spielzeug-Richtlinie sieht aber keinen Nickel-Grenzwert vor.

Für inakzeptabel aus Sicht des Gesundheitsschutzes von Kindern hält das BfR die neuen Regelungen für Schwermetalle in Kinderspielzeug. Die Richtlinie lässt zu, dass Kinder künftig deutlich größere Mengen an Blei, Quecksilber, Arsen, Antimon und Barium aus Spielzeug aufnehmen können als bisher. Deutlich wird dies am Beispiel von Materialien, die Kinder von Spielzeug abknabbern und verschlucken können. Aus solchen Materialien durften sich bislang 90 Milligramm Blei pro Kilogramm Spielzeug lösen. Künftig beläuft sich der Grenzwert auf 160 mg/kg. Der bisher gültige Wert von 1000 Milligramm Barium pro Kilogramm Spielzeug wurde sogar auf 56000 mg/kg erhöht. Bei Blei ist dies besonders kritisch, denn das Schwermetall kann das Nervensystem schädigen und beeinflusst auch in kleinsten Mengen die Intelligenzentwicklung von Kindern nachgewiesenermaßen negativ.

Grund zur Freude bieten aus Sicht des BfR nur die neuen Höchstwerte für die Freisetzung von Nitrosaminen und nitrosierbaren Stoffen aus Spielzeug, das in den Mund genommen wird, wie zum Beispiel Luftballons. Der Gesundheitsschutz gegenüber diesen Krebs erzeugenden und Erbgut verändernden Stoffen wird sich dadurch für ältere Kinder deutlich verbessern. Allerdings stecken Kinder unter 36 Monaten Spielzeug täglich auch bis zu mehrere Stunden in den Mund. Das BfR hält es aus diesem Grund für erforderlich, Spielzeug für diese Altersgruppe mit niedrigeren Grenzwerten für Nitrosamine zu versehen. Diese Werte könnten sich an den Grenzwerten für Schnuller und Sauger orientieren.

Spielzeug im Handel muss sicher sein. Bisher bestätigen die Hersteller selbst mit dem CE-Zeichen die Übereinstimmung ihrer Produkte mit den Sicherheitsanforderungen. Trotzdem war in der Vergangenheit oft unsicheres Spielzeug im Handel. Die Forderung der deutschen Bundesregierung, dieses Verfahren durch eine Produktprüfung durch unabhängige Labore zu objektivieren, ist leider nicht in die Richtlinie übernommen worden.



Related News

Meet the Winners of the Gender Just Climate Solutions Award at COP24
On the 70th anniversary of the Universal Declaration of Human Rights, we awarded Gender Just Climate Solutions Winners at the climate negotiations in Katowice, Poland
11.12.2018

Invitation: Gender Just Climate Solutions Award 2018
10 December, COP24 Katowice
04.12.2018

Getting to the Future We Want
4-7 November, Brussels: European Environmental Bureau’s (EEB) Annual Conference
12.11.2018

GoodFood4All
WECF and partners all over Europe start GoodFood4All Campaign
06.11.2018