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Noreena Hertz, die niederländische Umweltministerin und führende lokale und globale Persönlichkeiten für Nachhaltigkeit beim WECF Jahrestag

WECF begeht in Den Haag den 15. Jahrestag mit einer Konferenz zum Thema

11.06.2009 |Johanna Hausmann




Den Haag /München 11.Juni 2009 -  Kritische Analysen und inspirierende Ideen über grundlegende Ursachen der derzeitigen Wirtschaftskrise und darüber, wie diese möglicherweise  eine Chance für eine nachhaltigere Welt sein kann, diskutierten Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Technologie auf dem WECF Jahrestag in Den Haag. Der Schwerpunkt der Konferenz lag darin, erfolgreiche, innovative Initiativen, die Frauen und Männer auf dem Gebiet von Umwelt und Gesundheit längst ergriffen haben, zu diskutieren und die Frage zu stellen, wie diese von der lokalen Ebene auf die nationale und internationale Ebene gebracht werden können. Die Diskussionsteilnehmer/innen zeigten Beispiele aus den Niederlanden und von WECF Partnern in West- und Osteuropa, im Kaukasus und in Zentralasien.

In ihrer Eröffnungsrede analysierte Noreena Hertz, zur Zeit Professorin für Globalisierung an der Rotterdam School of Management anhand plastischer Beispiele welche Entwicklungen und Hintergründe aus den letzten 30 Jahren die akute globale Finanzkrise hervorgerufen haben. Der Gucci-Kapitalismus war nach Noreena Hertz die Zeit, in der sich in all jenen Ländern, die diesem Glauben anhingen, eine immer tiefere Kluft zwischen der Wirtschaft und der sozialen Gerechtigkeit – und der gesellschaftlichen Verantwortung auftat. Sozialverantwortliches Handeln von und in Unternehmen sei nicht gefragt gewesen, Gewinne seien privatisiert und Verluste gerne und schnell sozialisiert worden zum Nachteil der Volkswirtschaften und der Arbeitnehmer. Sie zeigte auch Wege aus der Krise in Richtung einer nachhaltigen Wirtschaft. Mit einer offenen Haltung gegenüber neuen Technologien, mit mehr kritischen Fragen, neue Überlegungen zu den Voraussetzungen für den freien Handel und besseren gesetzlichen Grundlagen können neuen Wege geöffnet werden. 

Frauen haben hierbei nach wie vor eine benachteiligte und damit besondere Rolle: Nur 1 Prozent des weltweiten Vermögens ist in Händen von Frauen, nur 14 Prozent der Führungspositionen sind von Frauen besetzt und 70 Prozent der Ärmsten sind Frauen.

Die niederländische Umweltministerien Jaqueline Cramer präsentierte in ihrer Rede ihre Vision, wie Innovation in der Krise eine nachhaltige Wirtschaft schaffen kann, und betonte die große Anzahl an grünen Investitionen, die ihre Regierung tätigt. Sie endete ihre Rede mit einer Wertschätzung dessen, was WECF und speziell die scheidende Präsidentin Marie Kranendonk in den letzten 15 Jahren in Fragen von Umwelt, Gesundheit und Frauen sowohl politisch als auch praktisch erreicht haben.

Die Gesprächsrunden am Nachmittag widmeten sich den Fragen, wie Initiativen, die erfolgreich auf lokaler Ebene von Pionieren ergriffen wurden auf nationale und internationaler Ebene übertragen werden können und  wie  diese zu mehr Nachhaltigkeit auf den Gebieten Energie, Wasser, Landwirtschaft und Konsumentenprodukten beitragen können. Vertreter/-innen des Finanzsektors zeigten, dass mehr Investition die lokale Wirtschaft und lokale Initiativen anregen und fördern kann. Vertreter/-innen der Regierung und der Politik  erörterten, wie Barrieren beseitigt und Menschen dazu angeregt werden können, etwas zu unternehmen. Andy Schroeter, Direktor von Sunlabob, Gewinner der Sasakawa Nachhaltigkeits Aw (UNEP) zeigte mit seinem Projekt auf, wie selbst die Ärmsten in Laos und auch in Afrika Zugang zu Licht aus Solarenregie haben können – um nur ein Beispiel zu nennen. Besondere Aufmerksamkeit kam in er gesamten Diskussion der Rolle der Frauen und ihrer Beteiligung an nachhaltiger Innovation zu.

Rückblick und Ausblick
Der Abschluss des WECF Jahrestages wurde der Arbeit und dem Engagement der WECF Gründerin und langjährigen Präsidentin Marie Kranendonk gewidmet,  die in den letzten 15 Jahren die treibende Kraft hinter dem internationalen Netzwerk war und sich als langjährige Präsidentin von WECF verabschiedete. Sie hat maßgeblich die praktischen Kooperationsprojekte mit Frauen in Russland, Usbekistan, in der Ukraine, in Armenien, Rumänien und in anderen osteuropäischen Ländern entwickelt und unterstützt. In vielen dieser Projekte sind Themen wie ländliche Entwicklung, nachhaltiges Management von Wasser und Land, nachhaltige Landwirtschaft, die Verbesserung von Gesundheit und Umwelt, Armutsverminderung und Einkommensbeschaffung von großer Wichtigkeit. Marie Kranendonk wurde zur Ehrenpräsidentin von WECF ernannt.

Die neue Präsidentin von WECF Christine von Weizsäcker dankte ihrer Vorgängerin für das große Engagement und versprach, WECF in ihrem Sinne weiter zu führen.


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