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Grüne Brücke nach Polen

Glonn will mit Dlugosiodlo Partnerschaft eingehen

30.09.2010 |Süddeutsche Zeitung, Anja Blum




Ebersberg, 13.09.2010 Glonn – Polen ist ein Land im Aufbau, und dabei helfen will die Gemeinde Glonn. Freilich nicht dem ganzen Land, das wäre wohl doch vermessen, aber einem seiner Orte, der Gemeinde Dlugosiodlo nahe Warschau.

„Dort wachsen zarte Pflänzchen, die man fördern kann, in dem man seine eigenen Erfahrungen weitergibt“, sagt Glonns Bürgermeister Martin Esterl (SPD). Schließlich liege in Polens Nachholbedarf auch eine große Chance – nämlich die, „ein paar fehler zu überspringen“. Zu diesem Zweck möchten Dlugosiodlo und Glonn eine Partnerschaft gründen, doch keine der üblichen offiziellen, die sich auf freundschaftlich-kulturellen Austausch beschränken, sonder einer Substanzieller Natur. Unter dem Motto: „Grüne Brücken München – Warschau“ will man gemeinsam für eine bessere Zukunft arbeiten, hüben wie drüben.

Hinter dem Projekt stehen, neben den beiden Gemeinden, mehrere engagierte Frauen von verschiedenen Organisationen: Ela Priwieziencew aus Warschau vom Sozialökologischen Institut (SIE), Magda Black aus München von dem Umwelt- und Frauennetzwerk „Women in Europe for a Common Future“ (WECF) sowie die SPD-Kreisrätin Sabine Brückmann aus Glonn. Finanziert wird die Kooperation von der Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit.

Der Kontakt kam vor einem Jahr zustande, als Bürgermeister Esterl mit einer Delegation aus dem Landkreis eine Exkursion in die Region Masovien unternahm. Nun folgte der Gegenbesuch: zwölf Polen waren in Glonn zu Gast, darunter der Bürgermeister von Dlugosiodlo, StanislawJastrzebski, Gemeinderäte, Schulleiter, Regionalentwickler, Landwirte and andere Experten. Auf dem Programm standen etliche Besichtigungen, Ausflügen, Vorträge und eine große Besprechung im Rathaus. Besonderst stolz präsentiert Esterldabei die vielen Projekte, mit denen Glonn seiner Energiewende entgegen schreitet: von der Sanierung der Schule über das Hackschnitzelheizwerk an der Zinnebergerstraße bis hin zum E-Bike als Dienstfahrzeug.

„Glonn und Dlugosiodlo habe viel gemeinsam“ erklärt Magda Black, Expertin für nachhaltige ländliche Entwicklung: „die Nähe zu einer großen Stadt, viel schöne Landschaft, viel Wald, viel Wasser und den ökologischen Gedanken“. Schon der Besuch in Dlugosiodlo habe ganz konkrete Folgen gehabt. So hätten die Landwirte durch die Deutschen eine andere Interpretation bestimmte EU-Gesetze kennengelernt, so dass es zur Gründung einiger Bio-Höfe gekommen sei. In dieser neuen Partnerschaft gehe es tatsächlich darum, voneinander zu lernen, Fakten und Know-How auszutauschen, und so ökologisch wie ökonomisch voran zu kommen. „Wir möchten gerne zusammenarbeiten, es gibt viele gemeinsame Interessen und Ziele“ sagt Jastrzebski, laut seinem Glonner Amtskollegen ein „sehr innovativer und nach vorne gerichteter Bürgermeister“.

Die Schwerpunkte der Kooperation sollen sein: das Thema regenerative Energien, die regionale Vermarktung von Lebensmittel, das Schulsystem und die administrativen Strukturen. Auch an einen Schüleraustausch wird gedacht.„Der nächster schritt wird jetzt sein, dass wir die Themen personell besetzen und dann wieder zusammen kommen, um die Projekt anzupacken“, erklärt Esterl. Ihn reize es, den Polen dabei zu helfen, Strukturen aufzubauen, andererseits könne man sich sicher von deren Schulsystem einiges abschauen. Besonders imponiert habe ihm aber die Menge unberührter Natur rund um Dlugosiodlo: „Das ist ein Riesenpotenzial“. Welche Möglichkeiten, aber auch welcher Verantwortung dieses mit sich bringt – davon kann der Glonner Rathauschef ein Liedchen singen.


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