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Durchbruch in Brüssel für Bürgerenergie - Europa stärkt den Ökostrom-Eigenverbrauch

Mit einfacherem und günstigerem Eigenverbrauch zu 32% Erneuerbare Energien in Europa bis 2030

19.06.2018 |




Nach zähen Verhandlungen in Brüssel der Durchbruch: Am frühen Morgen des 14.6.2018 stand die Zahl 32. So hoch soll der Anteil der Erneuerbaren Energien am Gesamtverbrauch der Union in 2030 liegen.

Das bisherige Ziel von 27% gilt seit langem als nicht ausreichend zur Einhaltung des Pariser Klimaabkommens. Zu wenig ambitioniert, monieren die Klimaschützer. Das EU-Parlament und die meisten Staaten, darunter Frankreich, Spanien, Italien, Niederlande und Schweden, hatten sich für ein verbindliches Ziel von 35% Erneuerbare Energien und 35% mehr Energieeffizienz ausgesprochen. 

Einen wichtigen Durchbruch für mehr Bürgerenergie haben die Unterhändler des Europäischen Parlaments, der 28 Energieminister und der EU-Kommission im sogenannten Trilog erreicht. Greenpeace EU spricht von der „rooftop revolution“.

Energie-Aktive bekommen explizit das Recht, bis zu einer Anlagengröße von 25kWp abgabenfrei Strom zu verbrauchen und zu speichern. Zudem werden sie berechtigt, zu fairen Konditionen mit NachbarInnen Strom zu handeln.

Konkret heißt das:

Europa definiert erstmals ein konkretes Recht auf erneuerbare Eigenversorgung. Bürgerenergie-Akteure werden erstmals als das anerkannt, was sie sind: ein integraler Bestandteil des Energiesystems. In vielen Ländern Europas wird damit der erneuerbare Eigenverbrauch erstmals ermöglicht.

Und auch für Deutschland bringt das Paket erhebliche Verbesserungen: Die ab 10kW Anlagengröße fällige „Sonnensteuer“ in Deutschland wird zurückgedrängt und gilt erst für Anlagen ab 25 kW. Die Tür für Bürgerstromhandel und die Entwicklungen von Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften wird aufgestoßen. Pachtmodelle für Solaranlagen werden erleichtert und ebenfalls bis 25 kWp von Abgaben befreit. Und: es gibt erstmals eine europaweite Definition von Bürgerenergiegesellschaften. Vieles wird zwar von der konkreten Umsetzung in deutsches Recht abhängen. Weitere Kämpfe mit der Energiepolitik des Bundeswirtschaftsministeriums sind erforderlich. 
Aber fest steht ohne Zweifel: Die Bürgerenergie-Akteure haben zusammen einen großen Sieg für die bürgernahe Energiewende in ganz Europa errungen.

Mit Bürgerenergie wird ein bedeutender Beitrag zur Demokratie und zur Umsetzung der Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen zu einer nachhaltigen Entwicklung geleistet. Insbesondere können SDG1, SDG2, SDG3, SDG4, SDG7, SDG8, SDG9, SDG10, SDG11, SDG12, SDG13 auf eine inklusive und gerechte Weise erreicht werden. WECF arbeitet im Rahmen des Projekts 'Make Europe Sustainable for All' gemeinsam mit verschiedenen Akteuren aus der Zivilgesellschaft, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft an der Umsetzung der Agenda 2030 auf allen Ebene. Das Projekt wird von der Europäischen Kommission finanziell unterstützt. Die inhaltliche Ausrichtung liegt jedoch in der alleinigen Verantwortung von WECF, sie gibt unter keinen Umständen die Positionen der Europäischen Kommission wieder.




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