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Warum sauberes Trinkwasser in Deutschland keine Selbstverständlichkeit ist

#StopUngleichheit

13.07.2018 |





#StopUngleichheit
Hamburg Wasser zu SDG6 - Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser & Sanitärversorgung für alle Menschen


Christian Günner,
Leiter Infrastrukturkoordination & Stadthydrologie


Mit SDG 6 soll die Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleistet werden. Welche Rolle spielt SDG 6 in Deutschland und für die Aktivitäten von Hamburg Wasser?

Im Rahmen der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie hat die Bundesregierung Ziele in den Bereichen Wasserver- und Abwasserentsorgung sowie Gewässerschutz (SDG6) für Deutschland und international im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit definiert. Für Deutschland wurden zwei Ziele zur Verbesserung der Gewässerqualität festgelegt: 

  • Reduzierung von Phosphoreinträgen in die Fließgewässer und
  • Reduzierung der Nitratkonzentrationen im Grundwasser. 

Beides ist auch für Hamburg und HAMBURG WASSER relevant. HAMBURG WASSER versorgt als kommunaler Betreiber mehr als 2 Mio. Menschen jeden Tag mit sauberem Trinkwasser aus 16 Wasserwerken mit 460 Tiefbrunnen und entsorgt das Abwasser in einem zentralen Klärwerksverbund.

Eine gute Grundwasserqualität ist entscheidend für die Gewinnung von sauberem Trinkwasser. Neben Nitrat können andere Mikroverunreinigungen langfristig die Grundwasserqualität beeinträchtigen, z.B. Pestizide und Medikamentenrückstände sowie Spuren aus der Industrie wie Mikroplastik und Süßstoffe. 

Die Agenda2030 und die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie unterstützen zusätzlich die Maßnahmen, die HAMBURG WASSER zur Daseinsvorsorge erbringt.

International verspricht die Bundesregierung in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie

  • die Anzahl der Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser und Sanitärversorgung durch deutsche Unterstützung zu reduzieren. 

Dabei kann HAMBURG WASSER als erfolgreicher, kommunaler Betreiber von Wasser- und Abwasseranlagen eine einschlägige Rolle bei Betrieb und Wartung von Anlagen spielen und Verantwortung in der Entwicklungszusammenarbeit übernehmen, z.B. im Rahmen von Betreiberpartnerschaften.
 

Mit welchen Aktivitäten versucht Hamburg Wasser die Agenda 2030 und SDG 6 in Deutschland zu erreichen?

Grundwasserschutz ist eine entscheidende Aufgabe, die Agenda 2030 hat den Fokus erneut auf das Thema geschärft. Grundwasserschutz muss langfristig betrieben werden, das betrifft insbesondere die Landwirtschaft durch Aufklärung der Landwirte zu mehr extensiven Verfahren. Hier arbeitet HAMBURG WASSER seit 1999 mit dem Bauernverband und dem Gartenbauverband Nord in einer Kooperation zusammen. Die Behörden werden bei der Ausweisung von Wasserschutzgebieten und Einhaltung der Schutzmaßnahmen unterstützt.

Für die Öffentlichkeit schafft HAMBURG WASSER mit einem neuen Infoportal ein Höchstmaß an Transparenz: Das Unternehmen stellt ab sofort alle Analyseergebnisse des hauseigenen Labors unter www.hamburgwasser.de/detailanalysen zur Verfügung.

Es gibt Öffentlichkeitskampagnen, z.B. „Pillenpiratin“ gegen die Entsorgung von Medikamentenresten über die Toilette. In einem Flyer gibt HAMBURG WASSER  Auskunft über die richtige Entsorgung von Produkten, die manchmal in der Toilette landen aber dort nicht hingehören. Andererseits agiert HAMBURG WASSER auch intern, so werden z.B. im Betriebsrestaurant nur noch biologisch abbaubare Süßstoffe eingesetzt. 



Was kann jede(r) von uns als Bürger(in) tun, um zur Umsetzung der Agenda 2030 und des SDG 6 beizutragen?

Jede Verbraucherin und jeder Verbraucher tragen Verantwortung beim täglichen Einkauf und beim Entsorgen von Plastikprodukten und Medikamentenresten. Beim Einkauf können die Verbraucher Druck auf die Landwirtschaft und Industrie ausüben, wie es beispielsweise im Falle der Zahnpasta-Hersteller zum Erfolg führte dadurch, dass diese seit einiger Zeit weitgehend auf Plastikpartikel in ihren Produkten verzichten.

Plastikmüll, dazu gehören auch Hygieneartikel, und Medikamentenreste sollten niemals in der Toilette entsorgt werden. 

Und welche konkrete Forderung haben Sie an die Politik, die zur Umsetzung der Agenda 2030 und des SDG 6 beitragen kann?

HAMBURG WASSER fordert generell einen besseren Schutz des Trinkwassers. Wir unterstützen die Petition des BDEW, an der sich unter anderem Naturschutz- und Agrarorganisationen beteiligen. Die Initiative setzt sich dafür ein, dass nur so viel Gülle auf den Feldern ausgebracht wird, wie Pflanzen und Böden auch aufnehmen können. Zu den konkreten Forderungen zählen unter anderem ein Dünge-Stopp in belasteten Regionen, die Förderung einer umweltverträglichen Landwirtschaft und die Eindämmung des Gülletourismus.

 


Hier finden Sie das vollständige Interview.

  

Die Kampagne #StopUngleichheit wird von der Europäischen Union finanziell unterstützt. Die inhaltliche Ausrichtung liegt jedoch in der alleinigen Verantwortung von WECF e.V., sie gibt unter keinen Umständen die Positionen der Europäischen Union wieder.

 


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