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Schluss mit Amalgam im Mund

WECF unterstützt Forderung nach Verbot von quecksilberhaltigen Zahnfüllungen

05.06.2019 |




Eine Zahnfüllung aus Amalgam enthält 50 Prozent Quecksilber. Das Schwermetall ist hochgiftig, gesundheitsschädlich und reichert sich in der Umwelt an. Eine Gruppe von Aktivisten hat deshalb am 5. Juni Gesundheitsminister Jens Spahn einen Aufruf von mehr als 100 Organisationen überreicht mit der Forderung, einem generellen Verbot von Amalgamfüllungen zuzustimmen und sich damit den Vorbildern von Schweden und Norwegen anzuschließen. WECF hat diesen Aufruf unterstützt.

Die Pressemitteilung zum Download (PDF)

Florian Schulze übergibt den Aufruf von über 100 Organisationen an Andreas Brandhorst, der sie stellvertretend für Jens Spahn entgegennimmt. - Foto: Moritz Bauer

 

PRESSEMITTEILUNG

Weltumwelttag: Mehr als 100 Organisationen fordern Verbot von Amalgamfüllungen in Deutschland Berlin, 05. Juni 2019

Eine Gruppe von Aktivisten ist heute zum Gesundheitsministerium gekommen, um einen Aufruf von mehr als 100 Organisationen an Gesundheitsminister Jens Spahn zu überreichen. Sie fordern ihn auf, einem generellen Verbot von Amalgamfüllungen zuzustimmen und sich damit den Vorbildern von Schweden und Norwegen anzuschließen. Aufgrund einer europäischen Umweltschutzverordnung zur Verringerung von Quecksilberemissionen muss die Bundesregierung derzeit Stellung beziehen. Sie soll bis zum 01. Juli 2019 einen Plan vorlegen, wie sie die Verwendung von Amalgam nach dem Verbot für Kinder und schwangere sowie stillende Frauen weiter verringern will.

Das Quecksilber aus Amalgamfüllungen (über 50% pro Füllung) macht in Europa den mit Abstand meisten Verbrauch von dem hochgiftigen Schwermetall aus. Florian Schulze, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft für Umwelt-Zahnmedizin, sagte: “Mehr als 100 Organisationen weltweit fordern die Bundesregierung auf, als Vorbild voranzugehen. Auch in Deutschland hat sich Quecksilber stark in der Umwelt angereichert, sodass es kein Gewässer mehr gibt, das die Umweltrichtwerte einhält. Dazu tragen auch Amalgamfüllungen bei. Dabei zeigen die vielen amalgamfreien Zahnärzte in Deutschland, dass man auf dieses Material nicht mehr angewiesen ist. Es ist überflüssig und schädlich, wird aber auf Grund von finanziellen Interessen weiter zugelassen. Dabei sind die Kosten für alternative Füllungen sogar geringer, wenn man alle Faktoren einberechnet. Wir fordern Jens Spahn auf, ein Zeichen für den Fortschritt und die moderne Zahnmedizin zu setzen.“

Martina Heimann von der Selbsthilfegruppe Amalgamgeschädigter meinte: “Ich kann nicht verstehen warum Amalgam überhaupt noch erlaubt ist. Ein Füllmaterial, das als Sondermüll entsorgt werden muss und in der Umwelt weitreichende Schäden anrichtet, stellt doch auch ein deutliches gesundheitsgefährdendes Risiko da. So ist Amalgam bereits für Kinder und Schwangere verboten. Warum sollte diese Regelung nicht auch für andere Menschen umgesetzt werden? Ab 2020 werden auch die meisten anderen quecksilberhaltigen Produkte wie Batterien, Lampen oder Thermometer verboten. Das sollte man auch für Amalgam beschließen, wo es doch genügend alternative Möglichkeiten gibt.”

Stellvertretend für den Gesundheitsminister Jens Spahn hat Andreas Brandhorst, Referatsleiter für Vertragszahnärztliche Versorgung im Bundesministerium für Gesundheit, den Aufruf entgegengenommen und zugesichert, er würde die Forderungen sehr ernst nehmen und die Argumente bei der Entscheidungsfindung berücksichtigen.

IG Umwelt Zahn Medizin, Florian Schulze, www.ig-umwelt-zahnmedizin.de

Weserstr. 165, 12045 Berlin, Tel.: +49(0)178/1812729

Presseanfragen und Kontakt: Florian Schulze | 0178 1812729 | florianschulze@ig-umwelt-zahnmedizin.de

 

Zum Download

Offener Brief von 118 NGOs für ein Amalgam-Verbot

Strategie-Papier für ein schrittweises Amalgam-Verbot in Deutschland

Weitere Informationen:

Offizielle  Äußerung  von  Dr.  Bettina  Hoffmann,  MdB  der  Grünen  im  Ausschuss  für Gesundheit und Umwelt

 

Kontakt:

IG Umwelt Zahn Medizin, Florian Schulze, www.ig-umwelt-zahnmedizin.de

Weserstr. 165, 12045 Berlin

Tel.: +49(0)178/1812729