Pestizidindustrie versucht im EU Umweltausschuss Verbot von Neonicotinoiden zu verhindern
Umweltverbände fordern den Schutz von Bienen
02.07.2017 |
Heute entscheidet der Umweltausschuss des EU-Parlaments über drei maßgeschneiderte Lösungsansätze der Pestizidindustrie gegen ein Teilverbot von bestimmten Insektengiften Einspruch und somit bienentötende Schädlingsbekämpfungsmittel auf dem Markt zu behalten. Umweltverbände fordern ein konsequentes Verbot von bienengefährlichen Stoffen.
Lesen sie die Pressemitteilung hier und als pdf
Abstimmung zu bienentötenden Neonicotinoide im EU Parlament -
mit einem Hauch von Einfluss seitens der Pestizidindustrie
Brüssel/München 21.6.2017
Die Vorschläge von DG Sante vom März diesen Jahres, Imidacloprid, Clothianidin und Thiamethoxam zu verbieten, waren ein logischer Schritt für mehr Schutz von Bienen und der Umwelt in Europa im Allgemeinen. Die beste Verbündete der Pestizidindustrie im Europäischen Parlament, die Britin Julie Girling von der Fraktion der Konservativen und Reformistin (ECR), hat nun dem Umweltausschuss des EU-Parlaments Lösungsmöglichkeiten präsentiert, wie es den Vorschlag von DG Sante zurückzuweisen kann.
Wie schon so oft gibt Girlings Vorschlag exakt die Argumente der Pestizidindustrie wieder . Es scheint also keinen Unterschied zwischen der Arbeit der konservativen Parlamentarier und den Finanzinteressen der Schädlingsbekämpfungsmittelindustrie zu geben.
Hintergrund: 2013 haben die Europäische Kommission und die Mitgliedstaaten erste Einschränkungen beschlossen, Bienen vor Neonicotinoiden zu schützen. Das Dossierl dieser Substanzen hatte zahlreiche Datenlücken enthalten, die die Durchführung einer Risikobewertung behinderten. Bayer und Syngenta, die Hersteller der Pestizide, wurden folglich von der Kommission gebeten, belegbare Auskünfte über die Giftigkeit der Neonicotinoide für die Bienen hinsichtlich des verbleiben zugelassenen Gebrauchs zu geben. Zwischen 2015 und 2016 hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA mehrere Ergebnisse bestätigter Informationen veröffentlicht und neue Gefahren für Bienen entdeckt, während viele Datenlücken nach wie vor bestehen blieben.
In Übereinstimmung mit der Schädlingsbekämpfungsmittelbestimmung 1107/2009 hat die Europäische Kommission den Mitgliederstaaten einen Gesetzesvorschlag vorgelegt, den Gebrauch von Neonicotinoiden in der EU mit Ausnahme in Gewächshäusern zu verbieten.
Martin Dermine, Bienenexperte von PAN Europe sagt: „Der Antrag von Julie Girling ist eine Wiederholung der Einsprüche von BAYER und des Rechtsanwalts von Syngenta, die wir Anfang dieses Jahres bereits am Europäischen Gerichtshof gehört haben, als diese beiden Unternehmen in der Anhörung das Verbot von 2013 attackierten. Solch eine Ähnlichkeit zwischen der Arbeit eines Mitglieds des Europäischen Parlaments und der Argumentation der Industrie ist schockierend. Bienentötende Neonicotinoide hätten nie autorisiert werden dürfen, und es ist höchste Zeit, alle zu verbieten. Alle Parlamentarier sollten den Vorschlag der EU Kommission unterstützen!“
Francesco Panella, Präsident von Bee Life sagte: „Neonicotinoide verpesten unsere Bienen, unser Wasser und unsere Böden. Wir hoffen, dass die europäischen Parlamentarier des Umweltausschusses für die Bienen und Artenvielfalt stimmen statt für die Lügen und Interessen der Schädlingsbekämpfungsmittelindustrie und deren Marionetten. Das Europäische Parlament hat bereits die richtige Wahl im Fall von Schädlingsbekämpfungsmitteln im Zusammenhang mit der Entscheidung für die Ecological Focus Areas (EFAs) getroffen. Last uns dieser Linie treu bleiben!”
Kontakte:
Bee Life, Francesco Panella: +32 (0) 10 47 34 16,
PAN Europe, Martin Dermine: +32 (0) 486 32 99 92
WECF, Johanna Hausmann: +49 (0) 173 80 100 40
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