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SUSTAIN - Pioniere für eine Normalität der Nachhaltigkeit stärker unterstützen – Nachhaltigkeit zur Chefsache machen

Mehr als 400 Teilnehmende entwickeln bei SUSTAIN, dem 1. Münchner Nachhaltigkeitskongress, Vorschläge für eine nachhaltige Stadtgesellschaft

08.02.2019 |


Bild (Quelle MIN) mit OB Reiter und Mitglieder des Koordinierungskreises von MIN: Mona Fuchs, OB Dieter Reiter, Thomas Ködelpeter, Katharina Habersbrunner, Carmen Paul (von links)

 Konkrete Handlungsvorschläge für die Münchner Nachhaltigkeitsstrategie statt eines „man sollte, man könnte, man müsste“ wünschte sich Münchens OB Dieter Reiter in seinem Grußwort als Schirmherr des 1. Münchner Nachhaltigkeitskongresses SUSTAIN (am Montag, 4.2.19 in der Alten Kongresshalle).  Den rund 400 Teilnehmer*innen des Kongresses sprach er damit aus der Seele:   der Großteil engagiert sich seit vielen Jahren, teilweise Jahrzehnten für mehr Nachhaltigkeit. Pioniere oder Prototypen der Nachhaltigkeit müssten aktiv gestärkt werden, damit ihren konkret erlebbaren Ansätzen mehr Menschen folgen können, forderte Techniksoziologin Prof. Dr. Cordula Kropp. Denn auch wenn manches erreicht wurde - damit die Münchner*innen in Zukunft wirklich nachhaltig leben und wirtschaften, ist der Handlungsbedarf groß. Als zentraler Hebel aus der Dialogrunde mit den drei Referatsspitzen der Referate Umwelt, Planung und Wirtschaft wurde deutlich: Nachhaltigkeit erfordert sektorübergreifende Lösungen. Die komplexen Wirkungszusammenhänge können nicht nur innerhalb der Referatszuständigkeiten bearbeitet, sondern müssen als  Chefsache zentral koordiniert werden.

Konkrete Handlungsansätze für Energie- und Klimaschutz, Mobilität, Stadtentwicklung, Arbeit und Wirtschaft, Gesundheit und Ernährung, Bildung, mehr Gerechtigkeit und Partizipation standen im Mittelpunkt der acht Manufakturen am Nachmittag. Die Teilnehmer*innen lieferten und zeigten, wie aus dem Dialog konkrete Taten folgen können. Die Ergebnisse umfassen sowohl konkrete, attraktive Projektideen und Forderungen als auch längerfristige Ziele und Strategien. Genossenschaftliche Initiativen für eine gesündere Lebensmittelnahversorgung, die Verankerung von Nachhaltigkeitskriterien in Bebauungsplänen, die Erweiterung des Beratungsangebotes für energetische Gebäudesanierung oder Demokratiecafés als Variation der sehr erfolgreichen Repair-Cafés zur Aktivierung der Bevölkerung, ein Runder Tisch für einen Stadtvertrag (innovative) Mobilität, die Umsetzung einer echten Kreislaufwirtschaft, eine frühzeitige Beteiligung am geplanten Online-Beteiligungsportal der Stadt, die Halbierung des Fleischkonsums bis 2030 oder eine Neudefinition des Eigentumsbegriffs für eine nachhaltigere Stadtentwicklung. Weitere Vorschläge finden sich auch in den Impulspapieren der Manufakturen unter www.m-i-n.net.

Tragfähige Vorstellungen wird die Münchner Initiative Nachhaltigkeit an die Stadtspitze herantragen. OB Reiter lud MIN als Veranstalterin ein, die Ergebnisse in die sogenannte Montagsrunde mit der Spitzen der Stadtverwaltung einzubringen. Auch die Zusammenarbeit in den Manufakturen geht weiter am 09. Mai 2019 - weitere Interessierte sind herzlich eingeladen, sich einzubringen und konkrete Information werden auf der Homepage veröffentlicht.

Das Wissen ist breit, die Technologie besteht – die Nicht-Normalität der Nachhaltigkeit ist nicht weiter zeitgemäß, so Prof. Dr. Cordula Kropp, Techniksoziologin an der Universität Stuttgart. Es gelte jetzt herauszufinden, wie nachhaltige Lebens- und Wirtschaftsweisen aussehen und breiter umgesetzt werden können. Geteilte Visionen, Organisationsfähigkeit, Akteurskoalitionen, Prototypen und Kooperationen – das braucht München, um wirklich nachhaltig zu agieren. Prof. Dr. Manfred Miosga fügte hinzu, hierfür reiche keine Modernisierung – notwendig ist eine echte und gewollte Transformation: “Nur durch komplett neue Muster kann eine wirksame Handlungsstrategie erarbeitet werden.” Im Grunde sind sich alle Teilnehmer*innen einig: Es braucht Lösungen, und zwar unmittelbar. Im Gedächtnis bleibt auch der Auftritt von zwei Schüler*innen, die sich für „Fridays for Future“ engagieren. Sie äußerten den Wunsch, in zukünftige Kongresse und Veranstaltungen dieser Art mehr und früher einbezogen zu werden, da gerade für die jüngere Generation das Thema Nachhaltigkeit immer stärker an Bedeutung gewinnt. Dies war nur einer der Momente, der am vergangenen Montag Anstoß gegeben hat zum Weiterdenken und zur Vernetzung der bestehenden Initiativen und Kooperationen. Denn eines steht fest: der Wille ist da und viele Projekte tragen bereits zur nachhaltigen Stadtentwicklung bei, jetzt muss noch größer gedacht und breitere Strategien umgesetzt werden Denn 2030 ist schneller da, als wir denken.


 

MIN und die SDGs

MIN gründete sich 2016 und ist ein wachsendes Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen, die sich in München mit den Themen ökologischer, sozialer und ökonomischer Nachhaltigkeit befassen. Ein ehrenamtlich tätiger Koordinierungskreis mit derzeit acht bekannten Gesichtern der Münchner Nachhaltigkeits-Szene lenkt den Zusammenschluss. Für den Kongress wurde ein Vorbereitungskreis gegründet, der zudem von weiteren Freiwilligen in den Vorbereitungen unterstützt wird.

Ausgangspunkt für die Initiative bildet die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren Sustainable Development Goals (SDGs) für weltweit nachhaltige Entwicklung in Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und im Rahmen der ökologischen Grenzen unseres Planeten. Viele Staaten aber auch einzelne Städte und Gemeinden haben sich der Agenda 2030 bereits verpflichtet, darunter auch die bayerische Landeshauptstadt. Mit Blick auf den globalen Süden lebt München weit über seine Verhältnisse und auch Münchens Bürger*innen selbst sind immer öfter von Armut, Wohnungsnot und Ausgrenzung bedroht. MIN möchte eine treibende Kraft sein, die sich der Nachhaltigkeit auf allen Ebenen entschieden annimmt. 

Ziel von MIN ist eine breitere Vernetzung aller nachhaltigkeits-engagierten Akteure – anknüpfend  an die zahlreichen großen und kleinen zivilgesellschaftlichen Initiativen, die es in München bereits gibt und die seit Jahrzehnten hervorragende Arbeit leisten, um München lebenswert zu machen. MIN möchte diese Initiativen mit Entscheidungsträgern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft zusammenbringen und den Einfluss und die Rückkopplung mit der Zivilgesellschaft fördern. 

Als MIN-Sprecher*innen sind für Sie erreichbar:

Katharina Habersbrunner, Vorständin WECF:

katharina.habersbrunner@m-i-n.net

Thomas Ködelpeter, Ökologische Akademie e.V. in Linden:

thomas.koedelpeter@m-i-n.net

Carmen Paul, geschäftsführende Vorständin der BürgerStiftung München:

carmen.paul@m-i-n.net

 

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