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G8-summit – nuclear energy promotion planned in almost all countries G8

Seven of the G8-countries - except Germany - intend on starting initiatives promoting nuclear energy against climate change (Presse Mitteilung - Text in German)

10.07.2008 |WECF Press Release




Seven of the G8-countries - except Germany - intend to start an initiative for the promotion of nuclear energy against climate change. WECF is shocked by this announcement and calls in its press releases on Germany to stick to its decision to abandon nuclear energy.


Kernenergie - Absurde Maßnahme gegen den Klimawandel

Sieben der G8-Staaten wollen Initiative zur Förderung der Kernenergie startenWECF ist erschüttert über diese Bekanntmachung und fordert Deutschland auf, bei seinem Entschluss, aus der Kernenergie auszusteigen, zu bleiben!

München/Toyako, 09.07.2008 – In den Klimagesprächen auf dem G8-Gipfel haben sieben der G8-Staaten deutlich gemacht, dass sie sich den Plänen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zur Förderung der Kernenergie anschließen wollen. 32 neue Atommeiler sollen demnach pro Jahr ans Netz gehen, um den Klimawandel zu bekämpfen.

Die internationale Umwelt- und Frauenorganisation WECF (Women in Europe for a Common Future) ist erschüttert über diese Absichten und fordert Deutschland auf, sich nicht unter Druck setzen zu lassen und an seinem Entschluss, aus der Kernenergie auszusteigen, festzuhalten.

Der schwere Störfall gestern im französischen Atomkraftwerk Tricastin, bei dem 30.000 Liter radioaktive Flüssigkeit ausgetreten sind, ist nicht der erste traurige Beweis dafür, wie absurd die Idee ist, den Klimawandel mit einem Ausbau der Kernenergie bekämpfen zu wollen.

Kernenergie wird nie sicher sein. Außerdem ist sie – global gesehen – bedeutungslos, da z. B. schon im Jahr 2003 nur 2 -3 % des gesamten Endenergieverbrauchs weltweit nuklear erzeugt wurde. Erneuerbare Energien hingegen machten bereits 20% davon aus (Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energien).

„Atomkraft schützt das Klima nicht, sie trägt ebenso zum Klimawandel bei und setzt Treibhausgase frei wie andere Technologien.“, erklärt die WECF-Energieexpertin Sabine Bock. „Der Abbau von Uran, die Anreicherung und der Transport sowie der Bau von Atomkraftwerken und das Abfallmanagement verbrauchen große Mengen an Energie. Da zudem die noch verfügbaren Uran-Ressourcen an immer unzugänglicheren Orten liegen, wird dieser Energieverbrauch weiter steigen und damit kontraproduktiv zur CO2-Verminderung sein. Jeder Dollar, der in Atomkraft investiert wird, ist ein verlorener Dollar, der für wirkliche Lösungen wie Energieeinsparung, Energieeffizienz und erneuerbare Energien wie Sonne und Wind ausgegeben werden sollte."

WECF hat erst bei den Klimaverhandlungen in Bonn vergangenen Monat zusammen mit anderen NGOs bei ihrem Side-Event “Kernenergie – Hindernis für effektiven Klimaschutz“ die Kluft zwischen den Versprechungen der Kernenergieindustrie und der Realität deutlich gemacht.

So z. B. das finnische Atomkraftwerk Oikiluto 3: „Der finnische Fall des Oikiluto-3 Atomkraftwerks ist ein perfektes Beispiel für falsche Versprechen,“ sagte Kaisa Kosonen von Greenpeace, Finnland. „Das Atomkraftwerk, das von der französischen Firma AREVA gebaut worden ist, war doppelt so teuer wie eigentlich angenommen, es ist dem Zeitplan bereits zwei Jahre hinterher und es gab bisher 1500 Qualitäts- und Sicherheitsbeanstandungen. Es besteht der Verdacht, dass AREVA nicht auf Sicherheit aus ist, sondern nur daran interessiert ist, die Kosten zu senken. 2,5 Milliarden Euro waren als Kosten eingeplant,  der Vertrag wurde über 3 Milliarden unterschrieben, die inoffiziell geschätzten Kosten liegen jedoch bei 5,2 Milliarden Euro. Die französische Regierung lässt sich den Fall von ihrer Export-Kreditagentur COFACE abnehmen, also zahlt der französische Steuerzahler einen großen Teil des finnischen Atomkraftwerks.“

WECF-Direktorin Sascha Gabizon macht deutlich, dass die Erfahrungen der Länder, die derzeit AKWs in Betrieb haben, zeigen, dass AKWs nie sicher sind und das die Menschenrechte in Gemeinden, die neben Uranminen, Mülllagern und AKWs leben, nicht geschützt sind. Auch wenn die Atomindustrie in den 60 Jahren ihrer Existenz sehr stark von den Staaten unterstützt worden ist, haben sie immer noch keine Lösung  für die

Entsorgung von Atommüll gefunden, die den Schutz der zukünftigen Generationen für die nächsten 250 000 Jahre garantiert. 

„Hätten die Römer AKWs gehabt, würden wir immer noch ihre Atommülllager bewachen müssen.“