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Ein sofortiges Umlenken in der Klimapolitik ist nötig

Vorstellung des IPCC Sonderberichts zu 1.5 Grad

15.10.2018 |


Der zwischenstaatliche Weltklimarat stellte den von mehr als neunzig Wissenschaftlern aus 41 Ländern verfassten IPCC-Sonderbericht zur Erreichung des 1,5-Grad-Ziels am 8. Oktober auf einer Pressekonferenz in Incheon, Südkorea, vor.

Der Bericht wird als eine der wichtigsten Veröffentlichungen unserer Zeit angesehen und zeigt, dass die katastrophalen Folgen des Klimawandels schon bei einer globalen Erwärmung von mehr als 1,5 Grad eintreten. Es bedarf schneller und weitreichender Veränderungen in allen gesellschaftlichen Lebensbereichen.

Auf der Klimakonferenz in Katowice müssen zwingend alle nationalen Klimaschutzpläne und auch die EU-Klimaziele mit dem 1,5-Grad-Ziel in Einklang gebracht werden. Um die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu begrenzen, braucht es in Deutschland und international einen raschen Kohleausstieg, einen ambitionierten Ausbau der Erneuerbaren Energien, mehr Energieeffizienz und eine Verkehrs- und Landwirtschaftswende.

Die Staaten müssen ihre jährlichen Emissionen dem IPPC-Bericht zufolge bis 2030 um mehr als 40 Prozent reduzieren. Bis zur Mitte des Jahrhunderts müssten die Emissionen weltweit bei null liegen, um die 1,5-Grad-Grenze nicht zu reißen. Alle in dem Bericht dargelegten Emissionsminderungspfade enthalten Maßnahmen zum Entfernen von CO2 aus der Atmosphäre. Beispiele hierfür sind Bioenergie mit CO2-Abscheidung und Speicherung (BECCS), sowie Aufforstung und Renaturierung von Wäldern, Böden und Mooren. Geoengineering-Methoden, wie der Rückspiegelung von Sonnenstrahlen, wird eine klare Absage erteilt. Der IPPC kommentiert zudem, dass der enorme Flächenverbrauch durch Aufforstungsmaßnahmen und der Anbau von Energiepflanzen zu einem Konflikt mit dem Nahrungsmittelanbau und zu Schwierigkeiten bei der Ernährungssicherheit führen könnte. Je früher die klimaschädlichen Emissionen reduziert würden, desto weniger müsse man auf diese Methoden zurückgreifen.

Klimaschutz darf nicht zu Lasten der ärmsten Menschen gehen. Es braucht Ziele und Finanzierungs-mechanismen, um die am meisten betroffenen Menschen zu stärken, wie zum Beispiel Frauen, Kinder und indigene Völker.

Die Vorstellung der 33-seitigen Zusammenfassung durch die federführenden Autoren der drei IPCC-Arbeits-gruppen mündete immer wieder in Appelle an die Adresse der nationalen Klimapolitik, die bisher noch zu wenig an Klimaschutzmaßnahmen geliefert hat. Der politische Prozess der Transformation hin zu einer klimafreundlichen Weltgemeinschaft muss dringend beschleunigt werden.

Vor allem mit Blick auf den Ende des Jahres in Kattowitz in Polen stattfindenden Klimagipfel appellierten die Wissenschaftler, Nachbesserungen der für den Pariser Klimavertrag abgegebenen nationalen Klimaziele auszuhandeln. Bisher sei man noch lange nicht auf dem Weg in eine 1,5-Grad-Welt, vielmehr steuere man auf mehr als drei Grad Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts hin.
Die Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger (Summary for Policymakers, SPM) sowie die Hauptaussagen (Headline statements) sowie die deutsche Übersetzung der Hauptaussagen können Sie nachlesen.


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