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Urintrockentrenntoiletten

Eine Urintrockentrenntoilette (Urine Diverting Dry Toilet, UDDT) nutzt kein Wasser zum Spülen. Ihr Arbeitsprinzip ist, Urin und Kot getrennt zu halten. Dafür werden spezielle Sitze und Trennscheiben benötigt, die für diese Separation sorgen. Solche Trennscheiben werden industriell zum Beispiel in China, Georgien und Kasachstan hergestellt, können aber auch vor Ort produziert werden.

Nach der Trennung wird der Kot mit einem adsorbierenden organischen Material abgedeckt und direkt in einer speziellen Kotkammer oder in einem Container in der Kotkammer der Toilette aufgefangen.

Urin wird in einem Tank gespeichert. Die Kapazität der Urintanks für Haushalte reicht von Kanistern für fünf bis zehn Liter bis zu Tanks für zwei bis drei Kubikmeter. Meistverbreitet sind Kanister mit 10 bis 20 Liter Fassungsvermögen, denn mit ihnen kann der Urin leicht transportiert und auf den Feldern ausgebracht werden. Größere Tanks ermöglichen eine längere Lagerung. Das kann besonders im Winter sinnvoll sein, wenn die Ausbringung schwieriger und der Düngeffekt geringer ist als im Frühjahr.

Durch die Trennung kann Urin einfach als sicherer Dünger auf Haushaltsebene genutzt werden, ohne dass er extra entkeimt werden müsste. Wird Urin als Dünger im kommerziellen Anbau verwendet, bestehen höhere Infektionsrisiken, so dass der Urin mindestens ein halbes Jahr gelagert werden muss. In kälteren Klimaregionen wird eine längere Lagerzeit empfohlen. Dafür kann man zwei Tanks verwenden, wobei ein Tank den Urin von mehr als sechs Monaten fassen sollte.

Bevor auch Kot sicher eingesetzt werden kann, muss er entkeimt werden, das heißt, dass man Krankheitskeime daraus entfernen oder abtöten muss. Das lässt sich mit verschiedenen Methoden erreichen, zum Beispiel durch Hinzufügung alkalischer Stoffe wie Aschen, durch Hinzufügen von Erde und Sand und durch Lagerung. Während der Lagerzeit findet eine Dehydrierung und/oder Kompostierung statt. Wie lang der Kot dehydriert oder gelagert werden muss, hängt weitgehend von der Temperatur ab. Die WHO-Empfehlungen sprechen hier in gemäßigten Klimazonen von zwei Jahren Lagerdauer.